Jubelnde Griechen

Das muss erst einmal jemand nachmachen: Das griechische Restaurant „Karyatis“ in Falkensee feierte am 19. Oktober stolz das 25-jährige Bestehen. Damals von Petros Farmakis gegründet und inzwischen vom Sohn Akis weitergeführt, gehört das Karyatis längst zu den dienstältesten kulinarischen Einrichtungen in der Gartenstadt – mit einer hohen Anzahl an hungrigen Stammkunden, die regelmäßig vor Ort einkehren, um sich verwöhnen zu lassen.

Petros Farmakis: „Vieles hat sich verändert. Damals wurde beim Griechen vor allem Gyros und Tzatziki bestellt, heute haben die Gäste ein ehrliches Intreresse an der echten griechischen Küche. Sie möchten gern die authentischen Gerichte kennenlernen, wie sie in den griechischen Tavernen zum Gast gebracht werden. Und sie sind mitunter überrascht, dass es beim Griechen auch eine leichte, mediterran anmutende Küche gibt, die gar nicht so fleischlastig ist, sondern viel Wert auf frisches Gemüse legt.“

Auch wenn es auch heute noch ein leckeres Gyros in vielen Variationen gibt, so dreht das „Karyatis“ doch längst an der gastronomischen Schraube.

Akis Farmakis: „In Griechenland kochen wir nicht mit Sahne. Wir nehmen stattdessen gutes Olivenöl und geben frischen Zitronensaft, Oregano und etwas Chili dazu. Das kommt bei uns über das frisch gegrillte Fleisch. Das machen wir inzwischen auch im Restaurant so, auch wenn wir mit dem Chili etwas zurückhaltend sind.“

Fast hätte das „Karytis“ die 25 Jahre gar nicht vollmachen können. Petros Farmakis erinnert sich: „Wir haben das ‚Karyatis‘ ja in der Straße der Einheit aufgemacht. Vor 15 Jahren, es war 2005, hieß es auf einmal: Wir müssen raus, das war es. Damals haben wir lange überlegt, wie es denn nun mit uns weitergeht. Bleiben wir in Falkensee, gehen wir nach Berlin oder ziehen wir wieder zurück nach Griechenland? Wir haben uns in dieser schwierigen Zeit für das Bleiben und auch für Falkensee entschieden. Der neue Standort in der Bahnhofstraße war ja auch sehr gut. Niemand konnte damals ahnen, dass wir auch hier wieder gehen müssen: Unser Mietvertrag wurde 2019 nicht verlängert. Es war ein unglaublicher Glücksfall, dass wir just zu diesem Zeitpunkt wieder an unseren alten Standort in der Straße der Einheit zurückziehen konnten.“

Akis Farmakis: „Hier haben wir wieder deutlich mehr Platz und können bis zu 130 Personen bewirten – außerhalb der Corona-Beschränkungen. Wir möchten vor Ort auch gern noch einen großen Raum hinzumieten, sodass wir Feiern mit vielen Leuten ausrichten können. Gern hätten wir auch unser eigenes 25-jähriges Jubiläum mit griechischer Musik, viel Ouzo, einem tollen Buffet und viel Tanz gefeiert – aber das ging ja wegen Corona leider nicht. Das holen wir bestimmt noch nach. Wir müssen das eigentlich sogar unbedingt tun. Auch, um uns bei unseren Stammkunden zu bedanken. Denn sie alle haben den Umzug mitgemacht und kommen auch am neuen Standort weiterhin zu uns essen. Das ist uns sehr wichtig, denn unser Familienbetrieb mit Papa, Mama und meiner Schwester hängt an der Treue unserer Kunden. Sie unterstützen uns auch in Corona-Zeiten mit vielen Bestellungen, die sie bei uns abholen oder die wir ihnen liefern.“

Bereits unmittelbar nach dem Umzug hat das „Karyatis“ viele frische Ofengerichte der gehobenen griechischen Küche auf die Speisekarte geschrieben. So etwa das Gericht „Arnaki sto fourno“. Das ist ein butterzarter Lammbraten in einer Rosmarinbratensauce. Inzwischen wurde dieses Angebot noch einmal erweitert. Sehr lecker sind so etwa auch die neuen Lammkronen mit Rosmarinkartoffeln auf einer extrem aromatischen Rotweinsauce.

Akis Farmakis: „Wir haben im letzten Jahr eine lange Reise nach Griechenland unternommen, um den Tavernen einen Besuch abzustatten und uns vom authentischen Essen vor Ort inspirieren zu lassen. Wir haben inzwischen bestimmt eine ganze Seite mit rein vegetarischen Speisen auf der Karte. Auch viele Vorspeisen sind rein vegetarisch. Das kommt bei den Gästen sehr gut an. Viele möchten sich gern bewusster ernähren und auf tierische Fette und auf Kalorien verzichten. Dabei helfen wir gern. Ohne dabei unsere Wurzeln zu vergessen. Man kann also weiterhin Souvlaki, Bifteki in Metaxasauce oder die Grillplatte Karyatis bestellen.“

Gern lädt Akis Farmakis die Gäste auch dazu ein, wirklich wie ein echter Grieche zu speisen: „Wenn Corona vorbei ist und wir wieder Gäste im Restaurant empfangen können, dann bieten wir das gern an. Wir nehmen in diesem Fall keine Bestellung auf, sondern füllen den ganzen Tisch mit vielen kalten und warmen Vorspeisen. Da gibt es etwa einen frischen Salat, warmen Tintenfisch mit frittierten Gavros-Sardellen, Tzatziki mit Knoblauchbrot, einen tollen Ziegenkäse aus Kreta oder Garnelen Saranaki. Letztere werden in einer Tomatensoße angerichtet und im Ofen mit Schafskäse überbacken. Der Vorteil ist, dass man von allem einmal probieren kann und so auch Gerichte kennenlernt, die man ansonsten nie probiert hätte. Natürlich ist diese Art zu speisen auch sehr gesellig, weil alle sich die Speisen untereinander teilen. Und sollte man anschließend noch Hunger haben, besteht ja immer noch die Möglichkeit, einzelne Gerichte nachzubestellen.“

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